Demenz ist eine Herausforderung, die nicht nur die Betroffenen selbst betrifft, sondern auch deren Angehörige. Eine unterstützende Alltagsbegleitung kann dabei eine große Entlastung bieten und die Lebensqualität der Erkrankten erheblich verbessern. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Kriterien bei der Auswahl eines Alltagsbegleiters wichtig sind und wie die Zusammenarbeit gestaltet werden kann. Wir helfen Ihnen die richtige Alltagsbegleitung zu erkennen.
Warum Alltagsbegleitung wichtig ist
Alltagsbegleiter unterstützen demenzkranke Menschen im täglichen Leben. Sie übernehmen keine pflegerischen Aufgaben, sondern helfen bei alltäglichen Aktivitäten und fördern die soziale Interaktion. Dies kann die geistige und körperliche Verfassung der Betroffenen positiv beeinflussen und den Angehörigen eine wertvolle Entlastung bieten.
Wichtige Kriterien bei der Auswahl eines Alltagsbegleiters
1. **Qualifikation und Erfahrung**: Eine gute Alltagsbegleitung sollte idealerweise eine Ausbildung nach § 43b SGB XI haben. Diese Ausbildung umfasst mindestens 160 Stunden theoretischen Unterricht und ein zweiwöchiges Praktikum, was eine gewisse Grundqualifikation sicherstellt.
2. **Empathie und Geduld**: Der Umgang mit Demenzkranken erfordert ein hohes Maß an Empathie und Geduld. Die Alltagsbegleiter sollten einfühlsam sein und auf die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen eingehen können.
3. **Verfügbarkeit und Flexibilität**: Da Demenzkranke oft unvorhersehbare Bedürfnisse haben, ist es wichtig, dass der Alltagsbegleiter flexibel und zuverlässig ist. Regelmäßige und verlässliche Betreuung ist entscheidend für die Stabilität im Alltag der Betroffenen.
4. **Persönliche Chemie**: Die persönliche Beziehung zwischen demenzkrankem Angehörigen und Alltagsbegleiter spielt eine entscheidende Rolle. Beide sollten sich wohlfühlen und gut miteinander auskommen, da dies die Zusammenarbeit erleichtert und das Wohlbefinden fördert.
Tipps zur Zusammenarbeit mit Alltagsbegleitern
- **Kommunikation**: Halten Sie regelmäßig Kontakt mit dem Alltagsbegleiter, um sich über den Zustand und die Bedürfnisse des demenzkranken Angehörigen auszutauschen. Eine offene und klare Kommunikation ist essenziell.
- **Aktivitätenplanung**: Planen Sie gemeinsam Aktivitäten, die den Interessen und Fähigkeiten des Betroffenen entsprechen. Dies können Spaziergänge, Spiele, Bastelarbeiten oder der Besuch kultureller Veranstaltungen sein. Wichtig ist, dass die Aktivitäten Freude bereiten und anregen.
- **Anpassung der Umgebung**: Stellen Sie sicher, dass die häusliche Umgebung sicher und an die Bedürfnisse des Demenzkranken angepasst ist. Entfernen Sie Stolperfallen, installieren Sie ausreichende Beleuchtung und verwenden Sie gegebenenfalls GPS-Ortungsgeräte, um die Sicherheit zu erhöhen.
- **Einbindung in die Familie**: Integrieren Sie den Alltagsbegleiter in den Familienalltag, um ein Gefühl der Zugehörigkeit zu schaffen. Dies kann helfen, eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen und das Wohlbefinden des Betroffenen zu steigern.
Unterstützung und Ressourcen
Es gibt viele Organisationen und Institutionen, die bei der Suche nach einem geeigneten Alltagsbegleiter helfen können. Wohlfahrtsverbände und private Anbieter bieten entsprechende Dienste an. Auch Pflegestützpunkte und städtische Seniorenbüros sind gute Anlaufstellen.
Abschließend ist es wichtig, dass Sie als Angehöriger auch auf Ihre eigenen Bedürfnisse achten. Pflege und Betreuung eines demenzkranken Familienmitglieds können sehr belastend sein. Nutzen Sie Unterstützungsangebote, Selbsthilfegruppen und nehmen Sie sich Auszeiten, um Ihre eigene Gesundheit zu schützen.
Durch die Wahl eines passenden Alltagsbegleiters und eine gute Zusammenarbeit können Sie nicht nur die Lebensqualität des demenzkranken Angehörigen verbessern, sondern auch Ihre eigene Belastung reduzieren.
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